Unser Trachten-Guide 2023
Tracht bei LODENFREY
Generell gilt, dass die klassische Trachtenjacke für Damen ein Janker ist. Meist ist dieser aus gewalkter Wolle oder Loden gefertigt und mit Paspelierungen in einer anderen Farbe abgesetzt. Der hüftlange, taillierte Schnitt überzeugt durch seine Schlichtheit und passt ebenso gut zum Dirndl als auch zur Lederhose oder Jeans. Trachtenblazer und Lederjacken können für den Alltag zu T-Shirt und Jeans kombiniert werden. Liebevolle Details wie Hirschhornknöpfe, Münzknöpfe und Stickereien sorgen hier für ein traditionelles Gesamtbild und verleihen den Alltags Looks einen Hauch Tradition. Die etwas eleganteren Trachtengehröcke eignen sich für besondere Gelegenheiten, bei denen Sie nicht auf traditionelle Elemente verzichten möchten. Meist aus Leinen gefertigt, besitzen die Gehröcke einen eleganten Glanz und präsentieren sich in einer stilvollen Aufmachung.
1. Ein echtes No-Go für alle Münchner und Trachtenbegeisterte sind Turnschuhe (die einzige Ausnahme hier sind Trachtensneaker) oder High Heels zum Dirndl. Stattdessen sollten Damen auf edle Pumps, Ballerinas oder Mules zurückgreifen. Ganz klassisch kombiniert man zur Tracht die originalen Haferlschuhe oder Dirndlschuhe mit kleinem Absatz.
2. Der klassische Dirndlschuh zeichnet sich durch einen komfortablen, mittelhohen Absatz und eine dekorative Schließe an der Seite aus. Dank dem sicheren Halt und dem niedrigen Absatz eignen sich die Schuhe hervorragend für einen ganzen Tag auf dem Oktoberfest.
3. Da die meisten Dirndlkleider durch ihre Farbkombinationen und Musterungen schon ein echter Hingucker sind, sollte bei den Schuhen eher auf ein schlichtes Modell ohne viele Applikationen gesetzt werden. Daher eignen sich Naturtöne wie Beige, Creme oder Hellgrau. Im Idealfall greift der Schuh die Farbe der Schürze oder einen Ton des Dirndls auf.
Die Geschichte der Lederhose
Was für die Dame das Dirndl ist, verkörpert bei den Herren die Lederhose. Neben allen Trends steht hier nach wie vor die Wahl des richtigen Leders an vorderster Stelle und bestimmt, ob aus der Hose ein Erbstück für die Ewigkeit wird. Ziegen- und Wildbockleder bestechen mit robuster Qualität, während Hirsch- und sogar das besonders feine Rehleder oft das absolute Highlight vieler Ledermanufakturen darstellen. Die Wurzeln der Lederhose liegen – anders als gedacht – weder im bayerischen, noch im deutschen Raum. Urahn der Lederhose wie wir sie heute kennen war die französische Culotte, die Ende des 18. Jahrhunderts zu Hofe getragen wurde. Die Kniebundhose war meist aus Samt oder Seide gefertigt. Die bäuerliche Bevölkerung fand nach und nach Geschmack an der Mode des Adels und so löste die Culotte die Pluderhosen der Bauern ab. Da die Hose im Stall und auf dem Feld ganz anderen Belastungen standhalten musste, fertigte die einfache Bevölkerung die Culotte aus strapazierfähigem Leder – die Lederhose war geboren. Zunächst verlor die Lederhose an modischer Präsenz und geriet im 19. Jahrhundert schon in Vergessenheit, als ein Deutscher namens Sepp Vogl gegen den Verfall der Traditionen und die Verbreitung der Lodenhose protestierte. Kurzerhand ließ er zusammen mit sechs weiteren Anhängern eine kurze, lederne Arbeitshose fertigen und gründete einen Trachtenverein. An einem Sonntag nahmen die sechs Herren am Gottesdienst in der Kirche von Bayrischzell teil und ernteten von der Gemeinde Spott und Hohn. Die Kirche sah die kurzen Hosen als Verstoß gegen die guten Sitten an und bezeichnete die Lederhose als Skandal, da sie aufgrund ihrer Länge sittenwidrig war. König Ludwig II. war jedoch ein großer Anhänger der Tracht und war von der Idee der Lederhose so begeistert, dass sie am Hofe wieder eingeführt wurde. In den nächsten Jahren begannen immer mehr Adlige und Städter, die Lederhose zu tragen und sorgten für eine neue Blütezeit. Nicht zuletzt ist es auch dem Oktoberfest zu verdanken, dass wir die Lederhose auch heute noch gerne tragen und es mittlerweile eine ungeheure Artenvielfalt der Lederhose gibt, die traditionell aus Hirsch- oder Gamsleder gefertigt ist.
Welche Varianten der Lederhosen gibt es?
Die lange Lederhose ist der traditionellste Schnitt, den man schon vor über 5000 Jahren kannte. Die Kniebundhose hat ihren Ursprung in der französischen Culotte und die kurze Variante wurde ursprünglich von Gebirgsjägern und Sennern getragen, da sie die notwendige Beinfreiheit bot. Heutzutage steht die Lederhose vor allem bei Herren für Individualität und Modebewusstsein und unterliegt im Bereich der Aufmachung, der Länge und den Accessoires keinen bestimmten Stilvorgaben, außer dem persönlichen Stil. Lederhosen aus Reh- oder Hirschleder gelten als besonders hochwertig, aber auch Ziegenleder findet sich dank seiner Beständigkeit in vielen Modellen wieder. Veredelt wird die Lederhose mit Knöpfen aus rustikalem Hirsch- oder Büffelhorn, aufwendigen Stickereien und Bändern in verschiedenen Farben. Die charakteristischen Steck- und Gesäßtaschen, ein geknöpfter Latz sowie die seitliche Tasche machen das Gesamtbild perfekt. Hosenträger können je nach Belieben ergänzt oder weggelassen werden. Hochwertige Handwerkskunst und ein gelungener Mix aus Tradition und zeitgemäßen Elementen zeichnen die bei LODENFREY erhältliche Trachtenmode aber insbesondere die kurzen Lederhosen und Kniebundhosen aus. Egal ob von kleineren Unternehmen wie Säckler, Ostarrichi oder der bekannten Manufaktur Meindl – jedes Modell versprüht einen einzigartigen Stil und besondere Handwerkskunst. Hinzu kommt die LODENFREY Trachtenlederhose als Gegenstück des alljährlichen Wiesndirndls, die dank besonderer Elemente wie farbigen Ziernähten, Naturknöpfen und robuster Lederqualität jahrelange Erfahrung und besonderes Gespür verkörpert.
Wie kombiniere ich meine Lederhose richtig?
Ähnlich wie beim Dirndl der Dame gilt es auch für jeden Herrn, sein perfektes Modell nach eigenen Kriterien auszusuchen. Allgemein gilt jedoch, dass Leder ein Naturprodukt ist, welches sich im Laufe der Jahre verändert und nicht zu eng oder zu weit gekauft werden sollte. Durch die Jahre passt sich die Lederhose in ihrer Form dem Träger an und erhält eine schöne Patina, weswegen man auf das Waschen von Lederhosen verzichten sollte. Passende Accessoires wie Charivaris, Trachtengürtel oder Trachtenwesten aber auch Klassiker wie Trachtenhemden, Janker und Trachtenschuhe sorgen für einen perfekten Auftritt mit traditionsreicher Note an Familienfesten mit traditionellem Dresscode, Volksfesten oder dem Münchner Oktoberfest.
Welche Größe der Lederhose wähle ich?
Eine Lederhose ist eine Anschaffung für's Leben und daher sollte diese nicht nur besonders hochwertig sein, sondern auch optimal sitzen. Denn eine perfekt sitzende Lederhose betont - genau wie das weibliche Pendant, das Dirndl - die Vorzüge der Männer. Viele Männer wählen bei der ersten Anprobe der Lederhose eine Nummer größer, da sie bequemer ist. Grundsätzlich sollten Lederhosen jedoch beim Kauf eher zu eng sitzen und ein wenig unbequem sein. Denn nach mehrmaligem tragen weiten sie sich und werden sonst auf Dauer zu groß. Leder ist ein Naturprodukt und gibt daher nach. Durch einige Male Sitzen und Tragen weitet sich das Leder und schmiegt sich passgenau an den Körper des Trägers an und sitzt wie eine zweite Haut. Eine Lederhose hat die perfekte Passform, wenn sie an Gesäß und Oberschenkeln schön eng anliegt. Der Zwickel am Bund der Lederhose sorgt dafür, dass sich die Bundweite anpassen lässt. So kann die Lederhose je nach Bauchumfang enger oder weiter gemacht werden. Sollte die Lederhose nach einigen Jahren doch zu weit geworden sein, kann sie natürlich wieder enger genäht werden.
Welche Lederqualitäten gibt es?
Lederhosen werden immer aus Rauleder gefertigt. Dies bezeichnet Lederarten wie Nubukleder oder Veloursleder, die sich samtig anfühlen und eine rauhe Oberfläche besitzen. Als Wildleder wird das Leder frei lebender Tiere bezeichnet. Die Qualität einer Lederhose wird ausschließlich durch das verwendete Leder bestimmt. Ein hochwertiges Leder zeichnet sich besonders durch eine weiche Haptik und Robustheit aus. Am beliebtesten sind hier Hirsch- und Ziegenleder. Doch was genau zeichnet die beiden Lederarten aus und was unterscheidet sie voneinander?
Ziegenleder, auch oft Wildbockleder genannt, ist leichter und dünner als Hirschleder und schmiegt sich angenehm an den Körper an. Außerdem ist es sehr elastisch und auf der Innenseite glatt. Das Ziegenleder wird chromgegerbt und zeichnet sich daher durch eine gleichmäßige, helle Optik und einen geschmeidigen Tragekomfort aus. Lederhosen aus Ziegenleder eignen sich besonders für Neulinge in der Trachtenwelt.
Lederhosen aus Hirschleder gelten als besonders edel. Das Leder ist sehr dick und daher auch bei starker Beanspruchung robust und langlebig. Das Leder wird sämisch gegerbt - ein aufwendiges Verfahen, bei dem das Leder mit Harnstoffen bearbeitet wird und welches mehrere Wochen dauert. Das Ergebnis dieses Gerbverfahrens ist ein weiches, atmungsaktives Leder mit individueller Patina. Hirschlederhosen gelten als Klassiker und werde oft an mehrere Generationen weitergegeben.
Wie pflege ich meine Lederhose?
Bei der Frage, ob man Lederhosen waschen sollte oder nicht, gibt es unterschiedliche Meinungen. Generell erhält eine Lederhose mit der Zeit eine urige Patina, welche die Hose individuell macht. Ein guter Schutz gegen Nässe und Verschmutzungen ist ein Imprägnierspray für Leder, das vor dem ersten Tragen verwendet werden sollte. Nach mehrmaligem Tragen sollte die Lederhose an einem dunklen Ort gut ausgelüftet werden. Kleinere Verschmutzungen lassen sich mit einer Wildlederbürste entfernen. Auf keinen Fall sollte ein Fleck mit Wasser entfernt werden, da dies auffällige Ränder auf dem Leder hinterlässt und das Leder hart werden lässt. Nur im äußersten Notfall sollten Lederhosen in die Lederreinigung gegeben werden. Hier besteht allerdigs die Gefahr, dass sich die Farbe des Leders verändert und die Hose an Geschmeidigkeit verliert. Auch bei aggressiven Lebensmitteln wie Zitrone ist Vorsicht geboten, denn auch sie verfärben das Lder. Am schönsten wird Ihre Lederhose, wenn sie einen Alterungsprozess durchläuft und auch hier und da den ein oder anderen Fleck abbekommt. Die Patina der Lederhose zeugt von Trageerlebnissen und erinnert zurück an schöne Ereignisse in geselliger Runde. Die ausgeblichenen Stellen, die durch das Tragen angepasste Silhouette und die sogenannte "Speckigkeit" sind alles Komponenten, die eine echte Lederhose ausmachen. Die Patina einer Lederhose ist also etwas ganz Besonderes, das nur durch Tragen erreicht werden kann und jede Lederhose zu einem echten Unikat werden lässt.